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Blumenwieseinsel im Rasen anlegen

Die komplette Anleitung (inklusive häufige Fragen & Antworten) rund ums Thema Blumeninseln im Rasen.

Blumeninsel im Rasen anlegen – so gelingt’s! 

Möchten Sie mehr Farbe in Ihren Rasen bringen und vielfältigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere schaffen? Dann ist eine Blumeninsel im Garten genau das Richtige. Mit einer Blumenwiese schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:

  • Sie fördern aktiv die Artenvielfalt. Denn je perfekter ein Rasen, desto geringer die Anzahl Pflanzen und Tiere, die darin Ihren Lebensraum finden. 

  • Der Bewirtschaftung einer Blumenwiese ist wesentlich anspruchsloser als die einer klassischen Rasenfläche. In der Regel können Sie auf Düngen und Bewässern verzichten, und ein- bis zweimal Mal Mähen pro Jahr genügt. 

Der Natur das Zepter überlassen

Eine Blumenwiese beinhaltet immer auch einen (positiven) Kontrollverlust. Die Natur nimmt die Entwicklung der angelegten Fläche wieder selbst in die Hand, und das Resultat ist nicht immer vorhersehbar. Umso schöner, wenn dann alles blüht, duftet, schwirrt, krabbelt und summt. Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Heuschrecken, Spinnen und Käfer werden zu regelmässigen Besuchern oder festen Bewohnern Ihres umgewandelten Rasens.

Haben wir Ihre Begeisterung geweckt? Dann legen Sie los! Mit dieser Anleitung gelingt das Anlegen Ihrer ersten Blumenwiese ganz leicht. 

Mohn an einem Acker- bzw. Feldrand.

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Anleitung: So legen Sie eine Blumeninsel im Rasen an

1. Fläche festlegen
Bestimmen Sie, wo die Blumeninseln entstehen und wie gross sie sein sollen. Zum Abstecken können Sie eine gut sichtbare Schnur und kleine Äste oder Bambusruten verwenden, die Sie zum Markieren in die Erde stecken. Für eine runde Form bestimmen Sie den Mittelpunkt mit einem Stöckchen, befestigen eine Schnur, bestimmen den Radius und ziehen das Schnurende 360 Grad um den Mittelpunkt. Bringen sie in regelmässigen Abständen Markierungen an.
 

2. Rasen entfernen bzw. ausheben
Stechen Sie die gesamte Rasenschicht in dem Bereich ab, wo die Blumenwiese entstehen soll. Achten Sie darauf, dass Sie die gesamte Schicht abtragen, also inklusive der Wurzeln.  
 

3. Boden lockern

Lockern Sie den Boden etwa 15 bis 20 cm tief. Dies gilt insbesondere für schwere und lehmige Böden. Wenn die Erde sehr nährstoffreich ist, können Sie Sand im Verhältnis 1:1 einarbeiten. Dadurch wird der Boden magerer und lockerer.
 

4. Ansaatfläche vorbereiten
Ebnen Sie die Fläche und entfernen Sie Erdklumpen, Wurzeln von anderen Pflanzen und grössere Steine. Für diesen Schritt empfehlen wir Ihnen einen Gartenrechen – ohne Handarbeit wird es nicht gehen.  
 

5. Saatgut ausbringen
Sobald die Fläche vorbereitet ist, bringen Sie das Saatgut aus. Die benötigte Menge finden Sie auf der Packung des Anbieters. Halten Sie sich an die Mengenangaben, auch wenn Ihnen diese (zu) gering erscheint.
 
Hauert-Tipp: Mischen Sie Sand oder Sägemehl unter das Saatgut. So können Sie es gleichmässiger verteilen.
 

6. Blumensamen andrücken
In der Regel brauchen die Blumensamen Sonnenlicht, um sich zu entfalten. Deshalb dürfen sie nicht in den Boden eingearbeitet werden. Wichtig ist aber, dass die Samen Kontakt zum Boden haben. Drücken Sie das Saatgut deshalb gut an. Bei kleineren Flächen können Sie ein Brett zur Hilfe nehmen, oder Sie laufen mit möglichst profillosen Schuhen (manche binden sich ein Holzbrett unter die Schuhe) gleichmässig darüber. Bei grösseren Flächen empfiehlt sich der Einsatz einer rollbaren Walze.
 

7. Feucht halten
Im Glücksfall regnet es schon bald nach der Aussaat. Wenn nicht, durchfeuchten Sie die Fläche gut mit einem feinen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch. Die Blumeninsel sollte am Anfang nicht austrocknen. Bei warmen Temperaturen ist tägliches Wässern nötig.

 

8. Abwarten und beobachten
Die Keimung bzw. das Wachstum der Blumen hängt stark von der Witterung ab. In den ersten Wochen sollten Sie die Fläche möglichst nicht betreten. Erst wenn die gesamte Fläche stabil «durchgrünt» ist, kann sie wieder betreten werden. Haben Sie Geduld – es lohnt sich!

Blumeninseln richtig mähen

Auch wenn die Wiese in der Anfangsphase möglicherweise noch etwas ungewohnt aussieht, können Sie zurücklehnen. Ein erster Schnitt ist erst im Oktober notwendig. In den Folgejahren mähen Sie jeweils im Frühsommer nach der Margeritenblüte (um Ende Juni herum) und einmal im September; Brachpflanzen schneiden Sie ausserdem am Ende des Winters. 

Hauert-Tipp: Mähen Sie gestaffelt, also einen Teil der Wiese Ende Mai, einen Teil im Juni und den letzten Teil im Juli. Dadurch kann sich eine grosse Artenvielfalt entwickeln, und die Wiese bietet in den Wintermonaten einen sicheren Unterschlupf für die verschiedensten Tierarten. 

Und nun: Entspannen und die Blumenpracht geniessen!

Eine Blumenwiese bzw. Bienenweide anzupflanzen ist nicht ohne. Es erfordert Sorgfalt, Achtsamkeit und vor allem Geduld. Wenn die Blumeninsel aber wächst und blüht, die Tiere einziehen und herumfliegen, so ist das eine grosse Erfüllung und eine Bereicherung für jeden Garten. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Beobachten Ihres Blumengartens! 

Häufige Fragen rund ums Thema Blumeninseln

Welches ist der beste Platz für eine Blumenwiese, wie oft soll ich mähen, und lasse ich die Blumen im Winter stehen? Diese und andere Fragen beantworten wir Ihnen hier. 

Soll ich eine ganze Blumenwiese oder einzelne Inseln anlegen?

 

Dafür gibt es keine allgemeingültige Antwort. Sie können ganz nach Ihren Vorlieben entweder die gesamte Rasenfläche umwandeln oder nur einzelne Bereiche. Wichtig ist, dass Sie eine Fläche wählen, die viel Sonne hat. Der Boden sollte mager und durchlässig sein.  

 

Welche Methoden gibt es, den Rasen in eine Blumenwiese zu verwandeln? 

Variante 1: Die einfachste, zugleich aber auch unsicherste Methode ist, die Rasenfläche nicht mehr zu mähen und zu düngen. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt die Natur und macht, was sie will. Es ist erstaunlich, wie rasch sich der Garten verändert. Sie werden staunen! 
Variante 2: Kleine Inseln im Rasen anlegen. Dabei sind der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt, was Grösse und Form der Fläche betrifft. Diese Methode ist ideal, um erste Erfahrungen mit Blumenwiesen zu sammeln. Probieren Sie es einfach aus! 
Variante 3: Grossflächige Umwandlung des Rasens in eine Blumenwiese. Dies ist in der Regel mit viel Erstaufwand verbunden, bringt aber gleichzeitig den höchsten Nutzen für die Artenvielfalt. Die Pflanzen und Tiere werden es Ihnen danken.

Welches ist der beste Platz für eine Blumeninsel? 

Wählen Sie eine sonnige Stelle, wo der Boden wenig Nährstoffe hat und möglichst wenig verdichtet ist. 

Wie lange vor der Aussaat sollte man die Fläche idealerweise vorbereiten? 

Bei leichten Böden können Sie sofort loslegen. Bei schweren Böden empfehlen wir Ihnen, das Saatbett nach dem Umgraben drei bis vier Wochen ruhen lassen. 

Wann sollte die Blumenwiese angelegt werden? 

Am besten säen Sie im Frühjahr oder im Herbst im September/Oktober an.

Welche Saatgutmischungen eignen sich am besten? 

Saatgut für Blumeninseln erhalten Sie in grösseren Einkaufsläden mit Gartenabteilung, in Gartenfachgeschäften und im Onlinehandel. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um eine einheimische Mischung handelt.  
 Mehrjährig: Wenn Sie eine längerfristige Blumenwiese anlegen möchten, ist eine typische mehrjährige Blumenmischung zu empfehlen. Es dauert zwar etwas länger, bis sie blüht, dafür ist sie über mehrere Saisons stabil.

Einjährig: Einjährige Mischungen müssen jährlich nachgesät werden, blühen im Gegensatz zu mehrjährigen Wiesen aber schon im ersten Jahr. 

Wie kann ich die Samen vor Vögeln schützen? 

Wenn sich viele Vögel in und um die Fläche ansammeln, die es auf das Saatgut abgesehen haben, können Sie diese mit aufgehängten CDs oder einem Netz fernhalten. 

Kann ich Saatgut einfach auf der bestehenden Rasenfläche ausbringen? 

Im Einzelfall hängt das vom Zustand der Rasenfläche ab. Grundsätzlich sind die Erfolgsaussichten bei abgeschältem Rasen aber wesentlich höher. Insbesondere bei einer sehr dichten Grasnarbe werden Sie ansonsten kaum eine üppige Blühfläche erhalten. Meist sind die Gräser zu dominant, besonders wenn der Standort nicht ganz optimal für die Bedürfnisse der Blumen ist. 

Muss ich den Boden vorbereiten? 

Ja, definitiv. Der Boden soll vor der Aussaat von Steinen, Wurzeln (möglichst komplett entfernen) und grösseren Erdklumpen befreit werden. Die Fläche sollte möglichst feinkrümelig sein. 

Wann und wie oft soll ich die Wiese mähen? 

Grundsätzlich gilt: Mähen Sie selten. So haben die Pflanzen Zeit, um Samen zu bilden. Idealerweise mähen Sie gestaffelt: Einen Teil im Mai, einen Teil im Juni und den letzten Teil im Juli. So bleibt immer ein genügend grosser Bereich für Tiere und Insekten stehen. Achtung: Immer erst nach der Blüte mähen. Nach dem Schnitt im Frühjahr/Sommer mähen Sie nochmals Ende September beziehungsweise bei Brachpflanzen erst wieder am Ende des Winters. 

Wie hoch soll die Wiese gemäht werden? 

Die Wiese sollte nicht zu tief gemäht werden. Ideal sind ca. 6–8 cm. 

Was ist ein Säuberungsschnitt und wann führe ich ihn durch? 

Mit einem Säuberungsschritt, auch Schröpfschnitt genannt, kappt man unerwünschte einjährige Pflanzen, die schnell wachsen und dadurch die übrigen Blumenarten in der Wiese bedecken. Die Wiesenpflanzen bilden anfänglich nur eine bodennahe Blattrosette und werden daher nicht weggeschnitten. Den Säuberungsschnitt führen Sie durch, wenn die Pflanzen etwa 20 cm hoch sind. Schneiden resp. mähen Sie die Fläche, auch wenn es etwas wehtut, die sich anbahnende Pflanzenpracht zu kappen. Keine Angst: Die Blumen wachsen schnell wieder nach. 

Soll ich das Mähgut entfernen oder liegen lassen? 

Sie können die gemähten Pflanzen 2–3 Tage liegen lassen, wobei Sie das Schnittgut zum Trocknen wenden sollten. Danach sollten Sie das Mähgut entfernt, da es sich aufgrund des Nährstoffgehaltes nicht zum Mulchen eignet. Durch das Trocknen fallen die reifen Samen heraus und bleiben auf der Wiese liegen – der Grundstein für neue Blumen im Rasen.  

Lässt man die Blumenwiese über Herbst und Winter stehen? 

Ja und nein. Allzu hoch sollten die Blumenstängel nicht stehen bleiben, denn der Schnee drückt sie zusammen, und die Pflanzen fangen an zu schimmeln. Ein zu tiefer Schnitt ist aber auch nicht vorteilhaft. Am besten gedeiht die Wiese, wenn Sie sie im September nochmals mähen.