Spaten steckt in der Erde eines leeren Beetes.
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Gesunder Boden, gesunde Pflanzen

Je besser der Boden, desto besser die Ernte. Als Standort sowie Wasser- und Nährstoffquelle ist der Boden direkt oder indirekt die Grundlage für alle auf dem Festland beheimateten Lebensformen.

Der Boden ist die Verwitterungsschicht der festen Erdkruste. Er ist unterschiedlich stark mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzt. Ein Boden besteht etwa zur Hälfte aus festen Bestandteilen. Die andere Hälfte sind mit Wasser und Luft gefüllte Hohlräume, das sogenannte Porenvolumen.

Mineralische Bodenbestandteile

Durch die Verwitterung des Gesteins entstehen kleinere Steine, Sand, Schluff und Ton. Um Sand handelt es sich, wenn die Körnung gut sicht- und fühlbar (Korngrösse < 2 mm). Schluff ist bereits etwas feiner, fühlt sich samtartig oder mehlig an und haftet in den Handlinien. Er lässt sich nur schlecht formen (Korngrösse 0,002 bis 0,06 mm). Bei Ton ist die Körnung nicht mehr sicht- und fühlbar. Er lässt sich formen und ausrollen (Korngrösse < 0,002 mm). Besteht ein Boden hauptsächlich aus einer einzigen Korngrösse, handelt es sich dementsprechend um einen Sand-, Schluffoder Tonboden. Sind alle Korngrössen zu gleichen Anteilen vorhanden, spricht man von einem Lehmboden.

  • Lehmböden sind für die meisten Zwecke ideal : Sie sind humusreich und speichern Wärme, Wasser, Luft und Nährstoffe.
  • Sandige Böden sind sehr luft- und wasserdurchlässig, erwärmen sich leicht und kühlen auch schnell wieder ab. Aufgrund ihrer Durchlässigkeit werden Nährstoffe leicht ausgewaschen, was zu einer mageren Erde führt.
  • Tonige Böden sind für Luft und Wasser schwer durchlässig und erwärmen sich nur langsam. Ausgetrocknet bilden sie harte Schollen, nass sind sie sehr schwer. Tonböden lassen sich deshalb nur aufwändig bearbeiten.

Organische Bodenbestandteile

Das organische Material setzt sich aus allen im Boden lebenden Organismen sowie dem Humus zusammen. Humus bezeichnet die tote organische Substanz eines Bodens, also alle abgestorbenen Pflanzen und Tiere. Indem sich die Bodenlebewesen vom Humus ernähren, zersetzen sie ihn. Dabei werden Nährstoffe für die Pflanzen freigesetzt (Mineralisierung).

Eine weitere wichtige Arbeit der Bodenorganismen besteht aus der Bildung von Ton-HumusKomplexen, das heisst die Durchmischung von organischem und mineralischem Material.

Obwohl die organische Substanz den kleinsten Anteil ausmacht, ist sie der Schlüssel für die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Lebendigkeit eines Bodens.

Herrschen für die Bodenorganismen ideale Bedingungen, bewahrt oder erhöht das die Bodenfruchtbarkeit. Wird ein Boden hingegen intensiv bearbeitet und das Bodenleben nicht ernährt, beschleunigt dies den Abbau der organischen Substanz.

Dünger und sein Einfluss auf das Bodenleben

In mineralischen Düngern (synthetische oder Kunstdünger) liegen die Nährstoffe als pflanzenverfügbare Salze in anorganischer Form vor. Organische (biologische) Dünger enthalten die Nährstoffe in organisch gebundener Form. Damit diese Nährstoffe pflanzenverfügbar werden, müssen sie zuerst durch das Bodenleben freigesetzt (mineralisiert) werden. Nach der Mineralisierung weisen die Nährstoffe die gleiche Form auf wie bei einem Mineraldünger. Im Gegensatz zu diesem fördert ein organischer Dünger jedoch das Bodenleben und wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.

Tipp: Gute Kenntnisse und aufmerksames Beobachten helfen mit, die Eigenschaften eines Bodens einzuschätzen. Präzise Daten über Humus- und Nährstoffgehalt sowie pH-Wert liefert eine Bodenanalyse.

Frisch entnommene Bodenprobe im Rasen, Hand mit Kugelschreiber, die darauf zeigt.

Bodenanalysen

Bei einer Bodenanalyse werden der pH-Wert sowie der Gehalt sämtlicher für Pflanzen wichtigen …

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