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Feigenbaum pflegen und überwintern

Der umfassende Leitfaden mit allem, was Sie zu Feigenbäumen im Garten oder im Topf wissen müssen.

Feigenbaum pflanzen, pflegen und überwintern

Feigenbäume stammen aus Asien. Sie gehören zu den weltweit ältesten Kulturpflanzen. In unseren Breitgraden werden sie meist im Topf gezogen. An einem milden, geschützten Standort gedeihen sie jedoch auch im Freiland. Was Sie zum Pflanzen, Pflegen und Überwintern Ihres Feigenbaums wissen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Der ideale Standort für Feigenbäume  

  • Im Garten pflanzen Sie den Baum an einem vollsonnigen, geschützten Platz mit lockerem und durchlässigem Boden. Besonders im Winter sollte die Lage mild und witterungsgeschützt sein. Gut eignen sich Stellen an einer Mauer oder einer Hauswand. Denken Sie bei der Wahl der Pflanzstelle daran, dass ein Feigenbaum mit den Jahren noch wächst und sehr ausladend werden kann. 
  • Eine Topffeige stellen Sie an den wärmsten und sonnigsten Platz auf der Terrasse oder dem Balkon.  

Feigenbaum im Garten oder im Topf pflanzen? 

Ob Sie den Baum im Freiland oder in einem Kübel anpflanzen, hängt unter anderem vom Klima in Ihrer Region ab. Wenn in Ihrer Gegend lange, kalte Winter herrschen, ist ein Topf vermutlich die bessere Wahl, da Sie den Baum während der kalten Jahreszeit an einen geschützten Platz verlegen können. Die meisten Sorten vertragen aber Temperatureinbrüche bis minus 15 Grad Celsius. Sollte das Gehölz trotzdem einmal erfrieren, treibt der Wurzelstock im Folgejahr meist wieder neu aus. Früchte trägt er in dem Fall jedoch erst im Jahr darauf wieder. 

Vor dem Kauf: ein wichtiger Hinweis zur Befruchtung 

Die ursprüngliche Kulturform der Feige ist botanisch gesehen einhäusig getrenntgeschlechtig. Das bedeutet, dass es sowohl männliche als auch weibliche Blüten gibt. Befruchtet werden die Feigen ausschliesslich durch die Feigengallwespe. In unseren Breitengraden kommt diese jedoch nicht vor. Die neueren Feigenzüchtungen sind deshalb selbstbefruchtend. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechenden Hinweise auf dem Etikett.  

Eine eigentliche Blüte erkennt man bei der Feige nicht. Sie bildet vielmehr direkt die Frucht aus. Beim Öffnen sieht man im Fruchtinnern die einzelnen Blüten. Bei der reifen Feige lassen sich die einzelnen Nüsschen gut erkennen. Daraus ist ersichtlich, wie viele Einzelblüten sie ursprünglich enthielt.  

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Feigenbaum im Freiland pflanzen 

Die beste Pflanzzeit für Feigenbäume ist im Frühling zwischen Anfang und Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Und so gehts:  

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so gross ist wie der Wurzelballen.  

  2. Lockern Sie den Untergrund. 

  3. Bringen Sie eine Drainageschicht ein, zum Beispiel aus Blähton.  

  4. Setzen Sie den jungen Baum in das Pflanzloch. Er sollte nicht höher zu stehen kommen als im Kübel. 

  5. Pflanzloch mit Erde auffüllen und gut andrücken.   

  6. Gründlich angiessen. 

Während der ersten Monate giessen Sie den frisch gepflanzten Baum einmal wöchentlich. Ist er stabil angewachsen, ist Wässern nicht mehr notwendig. Je jünger der Feigenbaum, desto anfälliger ist er gegenüber Kälte. Schützen Sie ihn in den ersten Jahren während der Wintermonate deshalb besonders gut.  

Feigenbaum im Kübel pflanzen 

Wenn Sie den Feigenbaum im Topf anpflanzen möchten, kaufen Sie ein Gefäss mit mindestens 20-30 Litern Volumen, damit der Baum ausreichend Platz für die Wurzeln hat. Verwenden Sie eine hochwertige Kübelpflanzenerde mit einem hohen mineralischen Anteil. Und so gehts das Anpflanzen im Topf: 

  1. Drainageschicht einlegen.  

  2. Erde einfüllen. 

  3. Feigenbaum mittig einsetzen.  

  4. Kübel mit Erde auffüllen und gut andrücken. 

  5. Angiessen. 

Topffeigen brauchen mehr Wasser als Bäume im Freiland. Giessen Sie regelmässig und achten Sie darauf, dass der Wurzelballen feucht bleibt. Vermeiden Sie Staunässe.  

Feigenbäume düngen 

Feigenbäume brauchen nicht viel Dünger. Verabreichen Sie dem Baum im Frühjahr eine Handvoll Beeren- oder Obstdünger; beim Austrieb oder wenn Sie den Kübel aus dem Winterquartier holen. Damit ist die Feige mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. 

Schädlinge 

Feigenbäume können von Schädlingen wie Blattläusen, Schildläusen und Spinnmilben befallen werden. Besonders Topffeigen sind anfällig auf Schildläuse und Spinnmilben. Kontrollieren Sie die Pflanzen deshalb regelmässig auf einen Befall. Pilzkrankheiten sind bei Feigen hingegen nicht zu befürchten. 

Feigen ernten  

Feigenbäume bringen je nach Wetterbedingungen eine oder zwei Ernten hervor. Die ersten Früchte sind im Juni und Juli reif. Der Zeitpunkt hängt davon ab, wie warm der Frühling war. Wenn es noch Frostnächte gab, erfrieren die Blüten. In einem guten Jahr bringt der Baum im September die zweite Ernte hervor. Auch dies kommt stark auf die Temperatur und den Standort an. Je milder die Lage, umso höher die Wahrscheinlichkeit für eine zweite Ernte.  

Feigenbaum richtig schneiden 

Feigenbäume können stark in die Breite wachsen und viel Platz einnehmen. Idealerweise kürzen Sie die Feige im Frühling kurz vor dem Austrieb. Bei Freilandfeigen erkennen Sie gut, ob im Winter Triebe erfroren sind. Diese schneiden Sie einfach mit zurück.

Beim Schnitt werden die Äste, die zu ausufernd wachsen, auf eine nächste Astgabelung gekürzt. Schneiden Sie ausserdem diejenigen Äste heraus, die zu dicht stehen. Das Ziel ist eine lockere, luftige Baumkrone. 

Feigen ertragen auch einen Radikalschnitt sehr gut. Dies ist insbesondere bei älteren Bäumen ab und zu notwendig, wenn sie vom Innern heraus verkahlen. In einem Jahr mit einem radikalen Schnitt ist jedoch keine grosse Ernte zu erwarten, denn die Feige bildet ihre Früchte am 2-jährigen, also dem Vorjahrestrieb. 

Wie alle Ficus-Arten bildet auch die Feige Milchsaft. Tragen Sie daher beim Zurückschneiden Handschuhe, damit die Haut nicht gereizt wird und kein Milchsaft in die Augen gelangt. 

Feigenbaum überwintern im Garten 

Im Freien gepflanzte Feigen sind etwa bis zum 10. Pflanzjahr frostempfindlich. Je älter der Baum, umso tiefere Temperaturen hält er aus. Allerdings vertragen auch winterharte Sorten nicht mehr als 20 °C Minustemperatur. 

Zum Überwintern decken Sie den Wurzelbereich mit Laub, Chinaschilf oder etwas kompostierten Mist ab. Zudem können Sie Krone mit einem Vlies oder Jutematte einpacken, sobald der Baum seine Blätter komplett verloren hat. Das empfiehlt sich besonders bei jüngeren und deshalb noch empfindlichen Feigen. Ältere Bäume brauchen nur bei längeren Kälteperioden oder extremen Minusgraden einen Kronenschutz.

Spätestens beim Austrieb im nächsten Frühjahr nehmen Sie das Vlies wieder ab. Erfrorene Zweige können Sie zu dem Zeitpunkt zurückschneiden. Verabreichen Sie dem Baum ausserdem eine Handvoll Beeren- und Obstdünger für einen guten Start in die neue Vegetationsperiode. 

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Feigenbaum überwintern im Topf 

Während des Sommers stellen Sie die Topffeigen an den sonnigsten und wärmsten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse. Im Winter sollten sie den Kübel ins Haus holen. Am besten eignen sich ein dunkler Keller, eine Garage oder ein ungeheiztes Zimmer. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kübelpflanzen braucht die Feige keinen hellen Standort zum Überwintern. Die Raumtemperatur liegt idealerweise zwischen 0 und 10 °C.

Wenn Sie keinen geeigneten Ort im Haus finden, können Sie den Topf an einen vor Wind und Regen geschützte Platz an der Hauswand stellen. Wickeln Sie ihn in diesem Fall komplett in ein Vlies ein und umhüllen Sie den Kübel zum Schutz mit Noppenfolie. Damit keine Kälte von unten durchdringt, stellen Sie den Topf zudem auf ein Holzbrett oder einen anderen isolierenden Untersatz. Kontrollieren Sie die Pflanze gründlich auf Schädlinge, bevor Sie sie einwintern.

Giessen Sie die Feigen auch im Winterquartier ab und zu, damit die Wurzeln nicht austrocknen.

Wenn Sie den Feigenbaum im Frühjahr wieder an die Sonne stellen, verabreichen Sie ihm eine Handvoll Beeren- und Obstdünger, damit er gut versorgt mit Nährstoffen in die nächste Saison startet.