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Rund um die Pflege von Himbeeren

Himbeeren pflanzen, pflegen, giessen, schneiden und düngen – so gelingt's.

Himbeeren sind in verschiedenen Sorten und Grössen praktisch das ganze Jahr über im Fachhandel erhältlich. Man entscheidet insbesondere zwischen Herbst- und Sommerhimbeeren.

Wann pflanzen und ernten?

  • Die Sommerhimbeeren tragen ihre Früchte an den letztjährigen Ruten. Die Erntezeit ist ungefähr im Juni. 
  • Herbsthimbeeren bilden die Früchte an den diesjährigen Ruten. Die Erntezeit beginnt etwas später, meist etwa ab August. 

Die beste Zeit zum Pflanzen ist im Frühling ab April bis in den September hinein. 

Standort

Himbeeren mögen einen sonnigen, warmen Standort. Optimal ist ein möglichst humoser Boden mit einem guten Wasserabzug. Nicht geeignet sind schwere Lehmböden, verdichtete oder vernässte Böden. 

Himbeeren vertragen es schlecht, wenn am gleichen Ort schon einmal Himbeeren gepflanzt wurden. Wählen Sie deshalb einen Standort, an dem zuvor während mindestens 5 Jahren keine Himbeeren standen. Himbeeren mögen einen leicht sauren Boden. Der pH-Wert sollte ca. 6,0–6,5 betragen. Wenn Sie den pH-Wert Ihres Gartenbodens nicht kennen, können Sie ihn über eine Bodenanalyse herausfinden.

Himbeeren pflanzen: Anleitung

1. Boden vorbereiten

Vor dem Pflanzen lockern Sie den Boden gut auf. Für eine optimale  Wasserdurchlässigkeit pflanzt man Himbeeren jeweils auf einen Damm in einer Reihe. Nehmen Sie dazu Beerenerde und formen Sie einen 30–40 cm hohen Damm.

2. Stützsystem aufstellen

Setzen Sie am Anfang und am Ende einer etwa 2 m langen Reihe einen Holzpfahl. Je nach Länge der Reihe benötigen Sie dazwischen zusätzliche Pfähle im Abstand von 2 bis 2,5 m. Himbeerruten können bis zu 2 m lang werden. Damit der Wind sie nicht umknickt, binden Sie sie fest. Spannen Sie dazu mindestens 2–3 Drähte zwischen den Holzpfählen. Daran können Sie die Ruten festbinden.

3. Pflanzen

Wässern Sie die Himbeeren vor dem Pflanzen gründlich. Meistens ist der Topfballen stark durchwurzelt. Reissen Sie die Wurzeln beim Ballen etwas auf. So wachsen sie leichter an.

Heben Sie im zuvor gebildeten Damm ein Loch in der Grösse des Wurzelballens aus. Pflanzen Sie die Himbeeren nicht zu tief. Lassen Sie einen Abstand von 40 bis 50 cm zwischen den einzelnen Himbeerpflanzen frei.

Damit die Himbeeren gut anwachsen, streuen Sie etwas Beeren- und Obstdünger. Nun noch gut angiessen – fertig!

Himbeeren düngen

Düngen Sie beim Austrieb im März/April mit Beeren- und Obstdünger. Eine einmalige Düngung reicht aus. Nachdüngen ist nicht notwendig.

Bei ungünstigem pH-Wert sind Himbeeren anfällig auf Magnesium- und Eisenmangel. Zur Behandlung eines Spurenelement-Mangels spritzen Sie Hauert Pflanzenkur. Das Mittel enthält alle Spurenelemente in direkt pflanzenverfügbarer Form.

Himbeeren richtig schneiden

  • Sommerhimbeeren: Schneiden Sie nach der Ernte die abgetragenen Ruten heraus. Von den jungen Ruten, welche im nächsten Jahr Früchte tragen, lassen Sie ca. 10–12 Stück pro Laufmeter stehen. Die restlichen schneiden Sie ab. Schneiden Sie die Ruten immer bodeneben ab und lassen Sie keine Stummel stehen. Nach dem Schnitt werden die jungen Ruten geordnet und aufgebunden. 
  • Herbsthimbeeren: Diese schneiden Sie im Herbst nach der Ernte komplett zurück. Im nächsten Frühjahr treiben die neuen Ruten aus. Etwa Anfang Mai dünnen Sie die Ruten aus. Lassen Sie dabei ca. 25 Triebe pro Laufmeter stehen.

Giessen

Himbeeren wurzeln eher oberflächig. Während der heissen Sommermonate müssen Sie deswegen zuweilen wässern. Achten Sie vor allem in der Reifephase auf ausreichendes Bewässern. Dann ist der Wasserbedarf am höchsten. Giessen Sie aber nur wenn nötig. Bei zu nassem Boden steigt die Gefahr von Wurzelfäule.

Die 2 wichtigsten Krankheiten bei Himbeeren

Die Rutenkrankheit führt zu braunen Verfärbungen an den Ruten. Im späteren Verlauf platzt die Rinde auf und die Ruten sterben komplett ab. 

Massnahmen: Schneiden Sie betroffene Ruten sofort bodeneben ab. Sie  können der Krankheit durch einen lockeren Bestand der Ruten vorbeugen. Dadurch trocknen die Triebe nach einem Regen schneller ab. Im Handel erhalten Sie bereits viele Sorten, die widerstandsfähig gegen die Rutenkrankheit sind. 

Die Wurzelfäulnis ist die gefürchtetste Pilzkrankheit bei Himbeeren. Der Pilz befällt dabei die Wurzeln. Die feinen Haarwurzeln beginnen abzusterben. An den Ruten erkennen Sie anfänglich Wachstumsstörungen. Im späteren Verlauf fangen sie an zu welken und sterben komplett ab. Tritt die Krankheit einmal auf, müssen Sie damit rechnen, dass früher oder später alle Pflanzen in der Reihe befallen werden.

So beugen Sie Wurzelfäule vor:

  • Keine Himbeeren an Standorten pflanzen, wo die Krankheit schon einmal auftrat.
  • Keine Staunässe/Verdichtungen. Himbeeren auf Dämmen pflanzen, damit das Wasser gut abfliessen kann. 
  • Nur wenn nötig giessen. Die Pflanzen sollten nicht permanent im Feuchten stehen.
  • Gegen Wurzelfäule robuste Sorten bevorzugen.

Schädlinge

Schädlinge sind bei Himbeeren eher selten. Ab und an treten folgende auf:

  • Spinnmilben. Sie sitzen auf der Blattunterseite und verursachen Saugschäden an den Blättern. Diese sind dann nicht mehr sattgrün, sondern gelblich. 
  • Der Himbeerkäfer verursacht wurmstichige Beeren. Er tritt kurz vor der Blüte auf. Die Käfer legen Eier in die Blüten ab. Daraus entwickelt sich dann die Larve. Bei der Ernte treten dann die wurmstichigen Himbeeren zutage. 

Im Fachhandel sind gegen beide Schädlinge geeignete Produkte erhältlich.